Texte: Ensemble Apropos
»Wer jedoch hier überhaupt und wer wie psychisch krank ist oder einmal war, kann man mitnichten ausmachen. In diesem so gar nicht amateurhaft wirkenden charismatischen Nonett spielt Regisseur und Komponist Anton Prestele selbst mit. (…) Und inszeniert jetzt aus Texten der Mitwirkenden ein surreal-poetisches Musiktheater. Dezent im Hintergrund seine eigenen Klangmalerei für diese aus der Seele geschriebenen Gedanken: stinknormale Erinnerungen an ödes Familienessen, Träume von unkonventionellen Mitternachtssausen, die Freude an Märchen und die Lust am Herumkaspern. Das ergibt theatral ausgespielt hinreißende Clownerie und Hungrige-Katz-verfolgt-Maus-Episoden. Und die Erkenntnis, dass man anders ist, wird schließlich als Persönlichkeitsstärke bejaht und akzeptiert.
Zwischendrin singen die vorzüglichen Neun immer wieder im Chor: (…), angeführt von einer Solostimme, die leicht in ein Opernhaus passen würde. Der Ernst und die Heiterkeit fließen spielerisch zusammen bei dieser, laut Titel, so 'anderen', aber eigentlich doch ganz vertrauten Apropos-Truppe.«
Malve Gradinger, Münchner Merkur, 30. Januar 2019
Die Mitglieder des Ensembles konfrontieren die Zuschauer mit Momentaufnahmen aus ihrem Leben, um gleich darauf zu zeigen, dass sich daraus entstehende skurril-witzige Situationen förmlich aufdrängen. So werden monströse Geister aus der Kindheit mit Hilfe von mitternächtlicher Frittatensuppe in die Flucht geschlagen, denn die duftet nach Behütetsein. In einem philosophischen Selbstgespräch über das Aussterben der Kegelbahnen werden Erinnerungen in Schach gehalten, und zwei Clowns verirren sich in der Welt der Ökonomie, wo sie feststellen, dass es in dieser Welt nicht mit rechten Dingen zugehen kann.
Das Tabu, bei seelischen Ausnahmezuständen hinzuschauen, wird über den Haufen geworfen, und über die Tücken des Andersseins darf auch gelacht werden. Die Schauspieler*innen verstecken sich nicht hinter Mauern, sondern reißen sie mit vereinten Kräften ein.
Mit Mut, Poesie und Humor zeigen sie, dass sie nicht nur anders sind, sondern auch darauf bestehen, anders zu sein.
Premiere: 25.01.2019
weitere Vorstellungen
Mi 18./ Fr 20. & Sa 21.09.2019, TamS Theater
Mit Barbara Altmann, Maria Bauer, Babette Bühler, Joyce Craft, Javier Kormann, Anton Prestele, Kerstin Schultes, Zoltan Sloboda, Irene Türk-Grimm
Texte: Ensemble Apropos
Regie, Dramaturgie & Musik: Anton Prestele
Dramaturgische Mitarbeit & Assistenz: Barbara Altmann
Bühne & Kostüme: Claudia Karpfinger & Katharina Schmidt
Licht: Barbara Westernach
Musik: Anton Prestele
Clowntechniken: Peter Spiel
Produktion: Ariadne e.V.
à propos Winterspecial
11. Dezember 2024, 18.30 Uhr
Kulturzentrum Fat Cat