Konzept

Theater als therapiefreier Raum

Im Vordergrund der Theaterarbeit steht die gemeinsame Entwicklung der Stücke, bei der alle Beteiligten ihr kreatives Potenzial entfalten und einbringen können. Es geht ausdrücklich nicht um ein gruppentherapeutisches Angebot, vielmehr wird die Bühne als therapiefreier Raum verstanden. Das Ziel sind Aufführungen auf öffenlichen Bühnen, mit denen dem Publikum auf unkonventionellem Weg das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne psychische Erkrankungen nahegebracht wird. Allen, die sich auf die Bühne wagen, stellen sich die gleichen Herausforderungen. Immer wieder in andere Rollen zu schlüpfen, miteinander und vor Publikum zu spielen, hilft Hemmungen und Ängste abzubauen, führt zu größerer persönliche Freiheit und bietet Raum für vorurteilsfreie Begegnungen. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf Möglichkeiten und Fähigkeiten, nicht auf vermeintliche Handicaps. Ein Handicap kann hier sogar zur besonderen Stärke werden.

Das Spiel als Zusammenspiel

Unserer Theaterarbeit liegt die Idee zugrunde, Musik, Sprache und Bewegung in einer ganzheitlichen Form spielerisch zum Ausdruck zu bringen.

Alle Mitwirkenden sollen dabei entsprechend ihren Neigungen, Begabungen und  Fähigkeiten, aber auch mit ihrer individuellen Persönlichkeit in das Gesamtkonzept mit einbezogen werden.

Im Vordergrund steht daher die gemeinsame Auseinandersetzung mit Inhalten und die Umsetzung im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten in einem gruppendynamischen Prozess.

Zwar werden auch Theatertechniken wie Sprechen, Singen, Ausdruck, Haltung und Bewegung in Übungen und Improvisationen vermittelt und weiterentwickelt, aber ein vermeintlich schlecht gesprochenes Wort, eine nach den Regeln falsche Intonation oder eine als missglückt wahrgenommene Bewegung können richtig sein, wenn sich der oder die Akteurin in der künstlerischen Darstellung öffnen und mitteilen kann. Diese Befreiung von „Theaterzwängen“ kann vor allem Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen eine wertvolle Hilfe sein, sich auf dem ganz persönlichen Weg zu sich selbst besser zu verstehen und anzunehmen.

Anton Prestele, Barbara Altmann

à propos Winterspecial

11. Dezember 2024, 18.30 Uhr
Kulturzentrum Fat Cat


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