oder: Was Sie schon immer über den Ganszwang wissen wollten Ein Betroffenheitsprogramm von und für Patienten, Rennstallbesitzer, Außerirdische, Ärzte, Psychologen, Putzfrauen und andere Glückssucher
»Nein dies ist kein Stuck für Theaterbesucher, die sich ungern überraschen lassen. Es ist auch keine Kammerspiel-Inszenierung, bei der schon vorher feststeht, dass die Schauspieler wieder wunderbar agieren werden. Die Inszenierung Lucky Hans ist eher etwas für Menschen, die neugierig sind: darauf, wie Ärzte, Psychologen und seelisch Kranke gemeinsam Theater spielen.«
Antje Weber, Süddeutsche Zeitung, 17. Februar 2000
»Am Anfang gab es nur eine Idee, am Ende ein Stück. Entstanden ist, das sei nachdrücklich gesagt, kein therapeutisches Unterfangen, sondern ein glückvoller Theaterabend, mit kurzen Szenen, mal wild poetisch, mal leise absurd, denn das Glück lässt sich ebenso im Weltraum finden wie im Traum, wenn Kühe sich in verführerische Frauen verwandeln. Es hätte sich keine bessere Verbindung finden lassen als zwischen den Akteuren des Apropos Theaters und der Regisseurin Anette Spola und dem Texter Rudolf Vogel, beide vom TamS Theater, denn das TamS pflegt seit langem seine Liebe zum Absurden, der entlegenste Gedanke ist da oft der naheliegende und die Wahrheit liegt in der Einfachheit, also auch in einem einzelnen Satz, einer einzigen Geste, einem einzigen Blick.«
Barbara Knopf, Bayerischer Rundfunk B2 Radio, 2. April 2000
Das Märchen „Hans im Glück“ inspirierte in LUCKY HANS zu einer Allegorie des Lebensglücks. Es entstand eine traumhafte Bilderfolge mit hintersinnigen Diskursen über alltägliche Glücksmomente und Verführungen, sowie die unterschiedlichen Sichtweisen des Glücks verwandelt.
Trotz objektiven Missgeschicks ist Hans im Märchen immer glücklich. Jeden vermeintlichen Fehler deutet Hans in einen Erfolg um. So lebt Hans in der Existenzweise des Seins, nicht des Habens. Er erfährt immer wieder, dass all sein Besitz ihn beschwert hat, eine Belastung für sein Fortkommen ist und damit seiner Freiheit im Weg war.
Im Stück entfalten die Mitspieler auf vielfältige Weise ihre persönlichen Glückserfahrungen, die unsere konventionelle Sichtweise von Beruf, Geld und Erfolg auf die Probe stellen. In dieser Adaptation des Märchens kommt Hans mit einem „Ganszwang“ in ein Krankenhaus und stellt mit seiner Naivität auf bestechende Weise in einer Visite die Ärzte vor ein Rätsel.
»So glücklich wie ich, rief er aus‚ gibt es keinen Menschen unter der Sonne. Mit leichtem Herzen und frei von aller Last ging er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter angekommen war«
Hans im Glück, Gebrüder Grimm
Premiere im Interim Theater am 20.02.2000
Regie: Anette Spola
Text: Rudolf Vogel
FREIGESPROCHEN nach Ödön von Horváth
eine Bearbeitung des Stückes "Der Jüngste Tag" für das Theater Apropos
29. September 2024 Landesgartenschau, Kirchheim